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Grüne: Bundesregierung soll Blockade gegen Blaue Plakette aufgeben

Landespolitiker Renkonen fordert vom VVS ein günstiges Umweltticket und eine längst überfällige Zonenreform gegen die dicke Luft - "Monsterprojekt"  Nordostring abgelehnt

biscoc / pixelio.de

Bietigheim-Bissingen/Stuttgart - Der Grünen-Landtagsabgeordnete Daniel Renkonen hat die Bundesregierung aufgefordert, die Einführung der blauen Plakette endlich zu genehmigen. "Es kann nicht sein, dass Herr Dobrindt gezielte Maßnahmen zur Luftreinhaltung in der Region Stuttgart länger blockiert und dafür sinnlose Straßenbauprojekte wie den Nordostring wieder aus der Mottenkiste holt", sagt Renkonen. Zur besseren Luftreinhaltung gegen den ausufernden Autoverkehr setzt sich der Grünen-Verkehrspolitiker für ein ganztägiges Umweltticket im VVS ein, das ähnlich preisgünstig ist wie das Feinstaubticket. Zudem sei eine Reform der Tarifzonen dringend erforderlich, die das Zonengewirr entflechtet und das Tarifgebiet insgesamt übersichtlicher gestaltet.

Nach Ansicht von Renkonen muss das Angebot im ÖPNV noch attraktiver werden, um deutlich mehr Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. "Leider müssen wir feststellen, dass der Feinstaubalarm und die ganzen Appelle von vielen Autofahrern oftmals ignoriert worden sind. Daher müssen nun verkehrsbeschränkende Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ergriffen werden."

Um zusätzliche Kapazitäten auf der Schiene zu schaffen, wird das Land im Jahr zusätzliche Metropolexpresszüge zur Entlastung der S-Bahnen fahren lassen. "Damit werden wir den Taktverkehr auf vielen Regionalbahnstrecken nach Stuttgart weiter verdichten", so Renkonen. Auch der vom Verband Region Stuttgart beschlossene durchgehende 15-Minuten-Takt bei den S-Bahnen ist eine wichtige Verbesserung.

Zudem wird das Regiobuskonzept weiter entwickelt, indem künftig weitere barrierefreie Schnellbusse insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten eingesetzt werden. Eine mögliche Verbindung könnte von Marbach durch das Bottwartal nach Abstatt und Ilsfeld führen. Entscheidend für eine noch bessere Akzeptanz des ÖPNV sei aber die Preisgestaltung, ist Renkonen überzeugt. Das vom Land subventionierte Feinstaubticket sei hierzu ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen. "Es wäre meines Erachtens aber noch besser, wenn der VVS sich zu einem ganztägigen, preisgünstigen Umweltticket unabhängig von Alarmtagen durchringt." Dadurch wird das Tarifangebot deutlich vereinfacht, was den Bahn- und Busnutzern letztlich zu Gute kommt.

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